Eins vorweg: Wer nicht wie ich im Süden Deutschlands mit SWR3 aufgewachsen ist, versteht dice Witzigkeit in meiner Überschrift nicht. Das tut mir sehr leid. Damit wäre bewiesen, dass Witzigkeit doch Grenzen kennt. Landesgrenzen. Egal, pardon, was wollte ich eigentlich: ach so, jetzt hier, Sommerschlussverkauf! Ist wieder and then weit. Sobald's darum geht, werden wir Frauen ja immer ganz nervös. Merkt man mir hier ja gerade auch schon an. Ich reiß mich jetzt aber zusammen… In dieser Zeit beneide ich wirklich keine Verkäuferin dieser Welt. Was sich da den ganzen Tag an menschlichen Dramen abspielt, da könnte man einige 120-Minüter draus machen. Mit Veronica Ferres in der Hauptrolle. Ich seh das Filmplakat quasi schon vor mir. Nein, anders: ich wünschte, ich würde gerade das Filmplakat vor mir sehen und könnte stattdessen kopfschüttelnd zwei Karten für Terminator oder sowas kaufen. Stattdessen sehe ich aber eine Schlange von ungefähr 17 Frauen vor der Umkleide vor mir. Keine davon hat weniger als eight Teile in der Manus. Und über dem Arm. Und unter'due south Kinn geklemmt. „Wie viele Teile haben Sie?" „Ähm, 24!" „Sie dürfen aber nur five!" „Oh, ach so… hm, da muss ich erst noch sortieren!". Mach du nur, in aller Ruhe. Ich geh and so lange noch mal nach unten an den Eingang, die oberkörperfreien Abercrombie-Models haben mich beim Reinkommen ja schon gefragt, ob sie ein Foto mit mir machen dürfen. Dann nehm ich mir jetzt einfach dice Zeit, ich bin ja kein Unmensch.

Then, zurück in die Schlange vor der Umkleide. Je weiter human nach vorne kommt, desto unterhaltsamer wird das Ganze. Weil man dann die Frauen beobachten kann, die schon anprobieren können… dürfen… müssen. Human being weiß es manchmal nicht! Ganz fies ist es, wenn in der eigenen Kabine kein Spiegel ist, sondern nur davor ein großer für alle. Da lid human ja keine faire Chance. Ich meine, so ein Badezimmerspiegel ist ja meistens then nett und beschlägt, wenn man aus der Dusche kommt. Aber wenn man aus der Kabine kommt, sind dice Spiegel meistens nicht so gut erzogen. Da hilft dann ofttimes nur das richtige Licht. Beziehungsweise das richtige Dunkel. Oder natürlich laute Musik. Jahrelang habe ich mich gefragt, warum die Musik in manchen Geschäften so laut sein muss – dann habe ich angefangen, rückwärts einzuparken und gemerkt: je leiser die Musik, desto besser kann man sehen, ergo je lauter die Musik… zack, Zusammenhang verstanden. Denn daran, dass man das Elend, was uns die Geschäfte im SSV als Schnäppchen verkaufen wollen, gut sieht, kann kein Laden Interesse haben. Mit allen Tricks arbeiten dice deshalb. Und wir Frauen natürlich auch. Wir wissen, wie wir uns mit unserer besten Shopping-Freundin in die Jeans rein quatschen, in die wir uns eigentlich rein quetschen: „Die kostet nur 15 Euro… dann nehm ich die!". Ganz ehrlich: Wer kommt denn Montagsmorgens ins Büro und sagt, „ich weiß, die Hose sitzt jetzt nich sooo opti, aber hey, für 15 Euro…!!!". Noch schlimmer ist es, wenn Marken-Sachen reduziert sind. Da setzt gleich alles aus. Da verschwimmen dann Vogue und Wirklichkeit und es wird einfach gekauft. Dabei ist es ja and then: Ich hab noch nie bei ner Frau gedacht, „also der Rock macht ihr eigentlich nen echt dicken Arsch – aber mit dem Armani-Logo drauf geht's!"

Dieses Habenwollen um jeden kleinen Preis. Das führt auch dazu, dass human being Dinge mit in die Kabine nimmt, bei denen human being sonst denken würde: Was ist das für 1 Kleidungsstück vong Design her und – mit klarem Verstand zu Hause – kurz herzhaft lachen würde, bevor man es wieder in den Zalando Karton zurückwirft. Aber im SSV herrschen andere Gesetze. SSV ist wie Karneval – nein, nicht nur weil man then lustige Dinge anzieht – sondern, weil man mitnimmt, was gerade da ist. Unabhängig von der Größe. Das führt in der Umkleide teilweise zu Katastrophen-Szenarien. Nichts im Leben löst heftigere Schweißausbrüche aus als festzustellen, dass ein Kleid viel zu klein ist… human being es aber dummerweise schon über Arme, Kopf und Brüste gezogen chapeau… und es dann nicht weiter geht. In keine Richtung. Nicht vor und nicht zurück. Nie fühlt homo sich hilfloser, nie im Leben ist eine State of affairs aussichtsloser als in diesem Moment. Das ist wie mit der Paw in der Prinzenrolle festzustecken, nur 100 Mal so schlimm. Und das passiert – natürlich – vorzugsweise an Tagen, an denen human being geschminkt ist als käme man frisch aus The Dark Knight und wollte Batman töten. Das erklärt die überdurchschnittlich vielen Brand-Up-Flecken auf Auction-Artikeln. Dice dann, mit ein bisschen Geschick an der Kasse, dazu führen, dass man noch mal Prozente auf den ohne schon reduzierten Artikel bekommt. Dann Augen zu und Karte durch. Für 10€ kannste da echt nothing gegen sagen. Sitzt vielleicht jetzt nicht so gut, hängt aber dafür hervorragend. Im Schrank.